Das richtige Marketing ist eine der wichtigsten Komponenten – wenn nicht die wichtigste – einer erfolgreichen Eventlocation. In unserer dreiteiligen Venue-Marketing-Reihe beschäftigen wir uns daher mit den drei wichtigsten Aspekten: Online-Marketing (Website, Blogs, Social Media), Offline-Marketing (Flyer, Telefon- und Guerilla-Marketing) und Face-to-face-Marketing (Workshops und Events).
Diesmal geht es ums Online-Marketing: Wir zeigen Ihnen all unsere Tipps und Tricks rund um die Gestaltung Ihrer Website, den Ausbau Ihrer Social Media Präsenz, Suchmaschinenoptimierung und noch einiges mehr.
6 Tipps zum optimalen Online-Marketing
1. Website
Die Optimierung der Veranstaltungswebsite ist auf jeden Fall der erste Schritt zum gelungenen Online-Auftritt, denn immerhin spielen sich 67 % der Buyer’s Journey mittlerweile im Internet ab. Sie können also davon ausgehen, dass früher oder später jeder (potenzielle) Kunde mit Ihrer Website in Kontakt kommen wird. Höchstwahrscheinlich bleibt es aber bei einem sehr kurzen Kontakt, wenn die Seite kompliziert zu bedienen oder optisch nicht ansprechend ist – egal wie toll Ihre Werbungen und wie verlockend Ihre Angebote sind.
Bei der Gestaltung Ihrer Website sollten Sie folgende Aspekte beachten:
- genaue Pläne: Eventplaner finden es sehr hilfreich, Raumpläne der in Erwägung gezogenen Location zu bekommen. So können sie sich ihr Event in den jeweiligen Räumen schon auf Ihrer Website gedanklich vorstellen.
- hochaufgelöste Fotos: Würden Sie ein Produkt kaufen, von dem es keine ansprechenden Bilder gibt? Geben Sie Ihrer Location mithilfe eines professionellen Fotografen die Darstellung, die sie verdient, und heben Sie die einzigartigen Elemente Ihrer Räume durch ausdrucksstarke Bilder hervor.
- Videos: Um sich den Raum besser vorstellen zu können, finden die meisten Eventplaner laut einer Studie übrigens auch Videos hilfreich.
- handyfreundliche Version: Smartphones werden immer wichtiger, wenn es darum geht, sich mit Informationen zu versorgen. Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr hoch, dass jemand sich Ihre Website auf seinem Handy und nicht auf seinem Computer ansieht. Folglich ist eine automatische Webseitenanpassung an das jeweilige Gerät unbedingt notwendig, wenn Sie nicht wollen, dass sich die Kunden unnötig ärgern oder gar zur Konkurrenz wechseln. Vermeiden Sie außerdem Programme, die nicht für Smartphones geeignet sind (z. B. Flash).
Achtung: Seiten, die auf mobilen Geräten zu langsam laden (mehr als 3 Sekunden) haben hohe Bounce-Raten, was sich wiederum negativ auf die SEO-Rankings Ihrer Website auswirken kann.
2. Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Am Anfang jeder guten (und vor allem billigen) Suchmaschinenoptimierung steht das Verständnis, wie sich Konsumenten im Internet verhalten und damit auch, was sie letztendlich wollen. Beginnen Sie damit, sich in die Rolle Ihrer (potenziellen) Kunden hineinzuversetzen und testen Sie Schlagwörter, die diese höchstwahrscheinlich verwenden, um Antworten auf ihre Probleme zu bekommen. Dass Sie die richtigen Schlagwörter gewählt haben, erkennen Sie daran, dass Seiten gefunden werden, die ähnliche Themen behandeln wie Sie. Damit nun auch Ihre Seite mit der Schlagwortsuche gefunden wird, sollten die Schlagwörter mindestens 5-mal in Ihrem Blog oder auf Ihrer Seite vorkommen.
Darüber hinaus ist allerdings auch wichtig, wie nützlich Google die Seite einstuft. Die wichtigsten Faktoren für diese Einstufung sind neben der Wahl der Schlagworte…
…Time on site – Je mehr Zeit Besucher auf Ihrer Seite verbringen, desto eher wird Google die Seite für hilfreich halten.
…Bounce Rate – Als Bounce wird der Vorgang bezeichnet, wenn jemand auf Ihrer Seite landet, diese aber wieder verlässt ohne eine zweite Ihrer Seiten besucht zu haben. Es gilt also: Je höher die Bounce Rate, desto niedriger Ihre SEO Authority (eine Zahl, die aussagt wie nah Ihre Website einer "optimalen" Seite kommt, je höher, desto besser).
…Links zu Ihrer Seite – Je mehr andere Webseiten auf Ihre Seite verlinken desto eher nimmt Google an, dass Ihre Seite einen Mehrwert bietet.
Zusätzlich zu einer generellen Suchmaschinenoptimierung kann auch eine lokale SEO hilfreich sein. Erwähne den Standort deines Unternehmens auf deiner Seite – und nicht nur auf der Kontaktseite, sondern auch in Überschriften und in den Metadaten. Es bietet sich auch an, sich mit städtespezifischen „Best of“-Seiten zu verbinden, und so zu einer externen Erwähnung im Internet zu kommen. Google bietet analog dazu Verzeichnisse mit „My Business“. Eine Nennung in einem dieser Verzeichnisse garantiert Ihnen, dass Ihre Informationen auch gefunden werden.
3. Pay Per Click Werbung
Geben Sie eine x-beliebige Suchanfrage bei Google ein und Sie werden unweigerlich Werbeanzeigen unter den ersten Suchergebnissen finden. Dabei handelt es sich um Pay-per-click-Anzeigen und – wenn Sie sie richtig verwenden können – um unglaublich effiziente Möglichkeiten, Besucher auf Ihre Seite zu locken.
Bei Pay Per Click handelt es sich, wie der Name schon sagt, um eine Werbeart, bei der man als Werbetreibender erst dann bezahlen muss, wenn jemand tatsächlich auf die Anzeige klickt. Höchstwahrscheinlich werden Sie diese Anzeigen über Google Ads schalten. Dabei sollten Sie...
...bestimmte Keywords durch Bids unterstützen
Wenn Sie Keywords verwenden, die viele Impressions, aber wenig Klicks generieren, versuchen Sie mithilfe von Bids (also Angeboten) die Keywords weiter oben in den Suchergebnissen erscheinen zu lassen.
...nur vielversprechende Keywords bewerben
Geben Sie nur Geld für jene Keywords aus, die Ihrem Veranstaltungsort am ehesten neue Kunden einbringen werden. Wenn Sie z. B. eine Outdoor Location in Wiener Neustadt haben, verwenden Sie die Keywords "Outdoor Location in Wiener Neustadt" anstatt "Location in Wiener Neustadt", um nur eine sehr spezifische Kundengruppe anzulocken.
...Keywords auf Wirksamkeit überprüfen
Geben Sie kein Keyword auf, nur weil es nicht gut funktioniert, aber glauben Sie auch nicht, dass eine leistungsfähige Werbung nicht noch bessere Arbeit leisten könnte. Wenn Sie herausfinden wollen, welche Anzeigen und Keywords gut funktionieren, ist es meist hilfreich, kleine Veränderungen vorzunehmen und die Unterschiede zu messen. Sobald Sie herausgefunden haben, welche Keywords bei einer Anzeige gute Ergebnisse liefern, können Sie Ihre Methode auch auf andere Anzeigen ausweiten.
4. Verkaufen Sie nicht einfach an Eventplaner – helfen Sie ihnen weiter
Beim Online-Marketing geht es nicht um unmittelbare Conversions, schließlich wird kein Planer sofort zum Kauf schreiten ohne vorher gründlich recherchiert zu haben. Deshalb präsentieren sich auch unzählige Locations als Verbündete der Eventplaner, indem sie Ressourcen anbieten, die bei der Planung helfen.
Warum? Weil sie wissen, dass diese Art von Inhalten das Gefühl vermittelt, dass ihre Eventlocation den Planern bei ihren Zielen weiterhelfen kann. Sie wissen auch, dass der Erfolg eines Events der größte Faktor für wiederkehrende Kunden ist. (Diese Ressourcen könnten also die erste Interaktion in einer langfristigen Beziehung sein.)
Sehen wir uns in diesem Kontext die „Meetings Imagined“-Initiative von Marriott Hotels an – nicht das neueste Beispiel, aber möglicherweise das eindrucksvollste. Gestartet wurde die Initiative im Jahr 2016, heute ist sie ein Vorzeigebeispiel für gelungenes Marketing. Die Website, die sowohl Expertentipps als auch Verzeichnisse von Eventlocations und obendrein noch ein schönes Design mit an Pinterest erinnernden Ideentafeln bietet, zeigt den Besuchern sowohl mögliche Eventziele, als auch Designideen und schlussendlich brauchbare Locations der Marriott-Familie. Diese Vorgehensweise erzeugt einerseits positive Assoziationen mit der Marke und dient auch als Filter, der uninteressierte Besucher von vornherein abhält.
Erinnern Sie sich an die „Best of“-Listen, von denen wir vorher gesprochen haben? Sie könnten selbst der lokale Blog sein, der sie erstellt. Schließlich sind moderne Eventbesucher auf der Suche nach authentischer Interaktion mit der lokalen Kultur – und das bedeutet, Planer sind es auch. Als "lokaler Tour-Guide" können Sie nicht nur organischen Traffic von lokaler SEO auf Ihre Seite bringen, sondern auch einen starken ersten Eindruck bei Eventplanern hinterlassen.
5. Venue Sourcing Plattformen
Mehr als 50 % der Eventplaner geben das Web als ihre primäre Quelle zum Finden von potenziellen Locations an, auch dank sogenannter Venue Sourcing Plattformen, die wie Suchmaschinen funktionieren. Diese „Verzeichnisse“ ermöglichen Hotels und Locations direkten Zugang zu einer neuen Interessensgruppe von Eventplanern.
Da Einträge auf diesen Plattformen für gewöhnlich jedoch nur mit Vorlagen erstellt werden können, stehen den Locations nur wenige Mittel zur Verfügung um sich von anderen Locations abzuheben. Das können Sie tun, um Ihr Venue Search Profil effektiv zu gestalten:
Konzentrieren Sie sich auf Ihre Besonderheiten – wie können Sie die Elemente, die Ihre Location einzigartig machen, optimal vermitteln? Was sind die Ziele der Meetingplaner und wie können Sie diese mit Ihrer Location unterstützen?
Werben Sie mit Erfolgen in der Vergangenheit – denn wie kann man besser seine zukünftigen Erfolge beweisen als mit vergangenen erfolgreichen Events in Ihrer Location? Hotels beispielsweise können sich nach einem Event Feedback von den Eventplanern holen (sowohl von diesen selbst, als auch von ihren Besuchern) und sich so einen Vorrat an Referenzen holen.
Make it visual – Genauso wie auf der Website ist auch bei Venue Sourcing Plattformen eine ansprechende Gestaltung unerlässlich. Vergewissern Sie sich im Vorhinein, dass die Plattform das Hochladen von Raumplänen erlaubt und verwenden Sie nur Fotos mit guter Qualität.
6. Social Media Präsenz
Sie besitzen noch keinen Instagram-Account für Ihre Location oder Ihre Marke? Vielleicht verpassen Sie da gerade eine wertvolle Gelegenheit! Immerhin zählt die Plattform 2019 ungefähr eine Milliarde aktive Nutzer weltweit. Trotzdem ist es noch nicht damit getan Fotos zu posten und auf seine Instagram-Karriere zu warten.
Eine effektive Strategie beginnt mit einigen bewährten Methoden:
Die Optik: Wenn Sie Follower aufbauen und aus der Masse hervorstechen wollen, werden Sie um schöne hochwertige Fotos nicht herumkommen – bei Instagram dreht sich nun mal alles um die Ästhetik!
Die Partner: Sie kennen andere lokale Unternehmen oder Partner mit vielen Instagram-Followers? Ergreifen Sie die Gelegenheit zum Cross-Promoting und verhelfen Sie sich gegenseitig zu neuen Followern.
Die Influencer: Egal ob lokale Berühmtheiten oder nationale Idole, Influencer haben meistens viele Follower, die ihren Empfehlungen vertrauen wie denen eines guten Freundes. Machen Sie sich diese Beziehung zunutze und arbeiten Sie mit Influencern zusammen!
Die Hashtags: Hashtags sind die beste Methode, um von neuen Leuten entdeckt zu werden. Verwenden Sie Hashtags, die in Ihrer Umgebung beliebt sind, damit Ihre Location öfter bei Suchanfragen erscheint.
Die Tags: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die meisten Eventveranstalter auch Fotos von ihrem Event in Ihrer Location machen werden. Fragen Sie sie einfach, ob Sie in den Posts getaggt werden können – so können sie ganz unkompliziert Ihre Reichweite erhöhen.
Mit über 1,5 Milliarden aktiven Usern ist Facebook ein sozialer Gigant für sich. Marketing auf Facebook läuft daher auch völlig anders ab als auf Instagram. Während es bei Instagram ganz um die Ästhetik geht, bietet Facebook eine Fülle an Möglichkeiten, sich eine Community aufzubauen. Insofern kann man sich Instagram als seinen Gehilfen zum Teilen von Inspirationen und Facebook als Gehilfen zum Teilen von Informationen vorstellen.
Die folgenden Tipps helfen Ihnen beim Venue Marketing über Facebook:
- Eine Gruppe erstellen – Laden Sie Organisatoren, die Events bei Ihnen buchen, zu Ihrer Facebook-Gruppe ein, wo Sie besondere Neuigkeiten und Werbungen mit ihnen teilen. Dies ist eine großartige Möglichkeit wiederholte Buchungen zu erreichen.
- Themen variieren – Nur über Ihren Veranstaltungsort zu posten, wird sehr schnell langweilig für die Gruppenmitglieder. Teilen Sie News aus der Branche sowie aus der Region, Tipps, Tricks und Event Recaps, damit Ihre Follower nicht das Interesse an Ihnen verlieren.
- Overlay bei Fotos verwenden – Fotos wecken die Aufmerksamkeit der User beim Durchscrollen durch ihren Feed. Stellen Sie also sicher, dass in Ihren Fotos die Information enthalten ist, die andere dazu bewegt, anzuhalten und Ihren Beitrag zu lesen.
Bezahlte Werbung
Bezahlte Anzeigen auf Facebook und Instagram können Ihnen dabei helfen, ihre Location sehr zielgruppenspezifisch zu bewerben. Die Herausforderung dabei ist nur: Die Anzeigen werden keine Vorteile bringen, wenn sie nicht den richtigen Personen aufscheinen. Daher ist eine genaue Analyse des Zielpublikums notwendig. Bei Facebook und Instagram, deren Werbung über den Facebook Ads Manager gesteuert wird, gibt es drei Möglichkeiten, eine bestimmte Zielgruppe zu definieren:
Core Audience
Hierbei handelt es sich um die Standardeinstellung für Zielgruppenwerbung. Es kann allerdings auch damit experimentiert werden, beispielsweise indem Sie sich Personen zum Ziel setzen, die schon einmal auf Ihrem Channel waren, oder ebendiese von ihrem Zielpublikum ausschließen.
Custom Audience
Diese Zielgruppe wird von Email-Listen und anderen Datenquellen importiert, steht also schon in irgendeiner Weise mit Ihrer Marke in Beziehung. Sie können diese Möglichkeit verwenden, um Ihre Zielgruppe in eine Subgruppe zu unterteilen (z. B. wenn Sie ankündigen einen neuen Fitnessraum zu bauen und nur Leute ansprechen, die sich für Wellness interessieren).
Lookalike Audience
Diese Funktion ermöglicht es, Zielgruppen zu erreichen, die Gemeinsamkeiten mit Ihrem derzeitigen Publikum haben. Sie können diese Funktion verwenden, um andere User zu finden, die ähnlich sind zu denen, die in der Vergangenheit bei Ihnen gebucht haben.
Online Venue Marketing beginnt mit einer Strategie!
Verschiedene Locations brauchen auch verschiedene Marketingstrategien, die genau auf Größe, Ort und andere Faktoren abgestimmt sind. Es liegt also nun an Ihnen, zu entscheiden und auszuprobieren, welche unserer Tipps speziell für Ihren Veranstaltungsort am besten funktionieren. Wenn Sie aber erst einmal die perfekte Herangehensweise gefunden haben, kommen die Buchungen ganz von selbst!
Vielen Dank an socialtables für den interessanten Artikel!
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